Als ich diesen alten Schrank übernahm, stand ich kurz davor ihn auf den Sperrmüll zu werfen. Allerdings brachte ich es nicht über das Herz, war er nun doch schon
Jahrzehnte in Familienbesitz. Entscheidend war letztendlich der Gedanke, dass dieser Schrank schon bei meinen Großeltern in der Wohnung stand, bevor er
irgendwann bei uns in den Keller wanderte und dort einiges aushalten musste. Unter anderem das Pfingsthochwasser in den 90er-Jahren, welches damals unseren Keller
flutete.
Hätte ich in diesem Moment gewusst, wieviel Zeit und Energie ich in diesen Schrank stecken sollte, hätte ich ihn wahrscheinlich doch auf den Sperrmüll geworfen.
Viele, viele Stunden Arbeit stecken drin: Mehrmaliges Abbeizen von gefühlten 100 Schichten altem Lack, schleifen, nochmals schleifen, mit schwarzer Acrylfarbe
streichen, Krakelierlack auftragen, weiße Acrylfarbe auftragen, die Türe mit lilafarbenen Gesso grundieren, der Auftrag der Encausitcwachse, der Auftrag des Schellacks....
Es waren noch viel, viel mehr an Arbeitsschritten nötig, um ihn so aussehen zu lassen. Bis auf den Türgriff habe ich alle Teile behalten und sie sind original.
Portfolio-Info
- KünstlerIn:Stefanie Schwalm
- Kategorie:Encaustic
- Technik:Schellack
- Malgrund:Schrank
- Veröffentlicht:01. Juli 2017
- Preis:unverkäuflich
Wenn ich den Schrank heute betrachte, dann überlege ich manchmal, ob er meinen Großeltern wohl so gefallen hätte. Ich denke, dass das ganz bestimmt der Fall gewesen wäre und deswegen steht der Preis auf unverkäuflich.